Kirchweih bleibt für die Sanitäter ruhig
Traditionell sitzen die Sanitäter am Ausgang zum Parkhotel parat. Die Bürgerinnen und Bürger wissen genau, wo sie hinmüssen, wenn sie Hilfe brauchen. Auch die Losbude des Roten Kreuzes nebenan ist von der Kirchweih nicht mehr wegzudenken. Viele erstaunt es dabei auch, dass alle Helferinnen und Helfer sich komplett ehrenamtlich engagieren. In diesem Jahr konnte, dank eines Aufrufs in den Lokalzeitungen, dem mehrere „externe Helfer“ gefolgt waren, der Glückshafen ohne Probleme besetzt werden. Gleichzeitig hatten die Sanitäter im Vergleich zu den Jahren davor relativ wenig zu tun.
Günter Albrecht und Paul Pfeifer, die beiden Bereitschaftsleiter aus Gunzenhausen organisierten miteinander den neuntägigen Sanitätsdienst und die Schichtpläne für den „Glückshafen“. Jeden Tag ab 14 Uhr waren Mitglieder mit dem Losverkauf beschäftigt und gleichzeitig mehrere Sanitäter für die Besucher da. Insgesamt wurden in der Losbude über 400 Stunden und im Sanitätsdienst rund 815 Stunden geleistet. In der Dauer von 100 Stunden war die Sanitätsstation des BRK besetzt und konnte insgesamt 63 Patienten behandeln. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist das eine geringe Anzahl, im Spitzenjahr 2016 zum Beispiel mussten die Sanitäter 80-mal eingreifen.
Im Vorfeld zur diesjährigen Kirchweih suchten die Sanitäter Unterstützung für ihre Losbude. Diese wurde in einem vorausgegangenen Zeitungsartikel auch stark beworben. Aufgrund dieses Artikels meldeten sich Helferinnen und Gleichgesinntevon anderen Bereitschaften und auch zivile Helferinnen meldeten sich. Durch die insgesamt sechs Helfer konnte der Dienstplan deutlich besser besetzt werden, als die Jahre zuvor. Zusammen waren 34 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im „Glückshafen“ beschäftigt. Auch die Nachfrage nach den fast 18.000 Losen war wie in den Jahren zuvor ungebrochen. Die Erlöse daraus kommen den wohltätigen Zwecken des Bayerischen Roten Kreuzes zugute. Auch der stellvertretende Bereitschaftsleiter Günter Albrecht zeigte sich zufrieden mit der diesjährigen Veranstaltung: „Wir freuen uns jedes Jahr auf die Kirchweih, aber sind auch froh, wenn es wieder vorbei ist! Auch wenn es viel Spaß macht, ist es doch für uns alle sehr anstrengend.“
Für die jungen aktiven Sanitäter war die Sanitätswache 2018 eine sehr ruhige Angelegenheit. Am ersten Samstag zum Beispiel wurden in den letzten Jahren immer zweistellige Patientenzahlen vermeldet. Dieses Jahr allerdings musste nur vier Besuchern geholfen werden. Auch die Einsatztage unter der Woche waren ohnegrößere Vorfälle, was für die Kirchweih Gunzenhausen allerdings vollkommen normalist. Am letzten Wochenende wurden die Ehrenamtlichen allerdings noch mal gefordert. Hier wurden 35 Besucher behandelt und zwei mussten für eine weitere Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Auffällig war, dass die Sanitäter fast keine Alkoholbedingten Einsätze hatten, die Besucherinnen und Besucher hatten sich also sehr gut im Griff.
Beim Kirchweihumzug hingegen sah die Situation dieses Jahr etwas anders aus. Sostellten die Sanitäter dieses Jahr ihr Einsatzkonzept um, weil der Umzug in den letzten Jahren immer besser besucht wurde. Auch das klassische „Hinterherfahren“ mit einem Krankenwagen war nicht mehr zeitgemäß, da so dem Patienten nicht effektiv geholfen werden kann. Aufgrund dessen stellte der Bereitschaftsleiter Pfeiferdieses Jahr ein neues Konzept auf. Hierzu waren mehrere Fahrzeuge über die gesamte Innenstadt verteilt. Die sehr enge und verschachtelte Bebauung in Kombination mit dem Verlauf des Umzugs machten dies notwendig. Eine besondere Herausforderung stellt der innere Bereich des Umzugs dar, da dieser in einem gewissen Zeitraum von außen nicht erreicht werden kann. Das Ganze wurde heuer auch gleich ordentlich auf die Probe gestellt. Drei Mal musste der Rettungsdienst gerufen werden, weil Besucher sich verletzt hatten oder einen Kreislaufkollaps erlitten. Hierbei stellte sich herraus, dass die Anfahrt besondere Abstimmung der Einsatzkräfte benötigt. „Im Großen und Ganzen zeigte aber der Einsatz, dass wir im vollen Umfang gebraucht werden und die Größe absolut gerechtfertigt ist!“, so der Bereitschaftsleiter Pfeifer. In den kommenden Jahren wird also kein Fahrzeug des BRK den Umzug am Ende begleiten, sondern wohl eher ein Fahrzeug der Feuerwehr, welches ihre Einsatzkräfte einsammelt. Diese sichern den Festumzug verkehrstechnisch ab.
Bild 1: Der Aufbau und das Material der ehrenamtlichen Sanitäter haben sich in den letzten Jahren bewährt. Das Sanitätszelt und das Material eines Fußtrupps sind die gesamte Woche über allzeit Bereit um den Bürgerinnen und Bürgern zu helfen.
Text und Bild: Paul Pfeifer