Sanitätsdienst der Kirchweih stark gefragt
Die ehrenamtlichen Sanitäter der Bereitschaft Gunzenhausen sind mittlerweile von Festplatz der Kirchweih Gunzenhausen nicht mehr weg zu denken. Sie stehen jeden Tag bereit um ihren Mitbürgern jederzeit helfen zu können. Täglich werden Pflaster geklebt, Prellungen gekühlt und besorgte Patienten beruhigt. Auch dieses Jahr waren wieder einige Einsatzkräfte unter den Helfern, die sich extra Urlaub genommen haben nur um auf der Kirchweih jeden Tag dabei sein zu können! Jetzt, einige Wochen danach, sind die Unterlagen ausgewertet und die Zahlen zeigen eine starke Nachfrage nach den Helfern in Uniform.
An den neun Tagen Festbetrieb sind jeden Tag ab dem Nachmittag mehrere Sanitäter der ehrenamtlichen Bereitschaft Gunzenhausen im Einsatz. Damit zählt die Kirchweih zu dem großen Sanitätsdienst eines Jahres für die örtliche Einheit des Bayerischen Roten Kreuzes. Mehrere Wochen zuvor und auch mehrere Wochen danach gibt es für sie eigentlich nichts anderes, denn die Vorbereitungen und die Aufräumarbeiten ziehen sich doch etwas hin. Schließlich sind alle ehrenamtlich und die Arbeit wird neben dem normalen Beruf erledigt. Und die neusten Zahlen zeigen, dass diese Arbeit absolut notwendig ist.
Seit 2013 ist Paul Pfeifer der Bereitschaftsleiter der kleinen Einsatzgruppe und hat seit dem die Patientenzahlen beobachtet. Das aktuelle Jahr wird nach seinen Aufzeichnungen zum Rekordjahr, denn so viele Patienten wie heuer wurden in den letzten Jahren nicht mal ansatzweise gezählt. Als er sein Amt übernommen hatte, waren es gerade mal 30 Bürgerinnen und Bürger, welche die Hilfe des Roten Kreuzes suchten. Mittlerweile hat sich die Sanitätswache besser sichtbar gemacht, hat Schilder aufgehängt und ist in dem Bewusstsein der Besucher angekommen, sodass dieses Jahr 85 Patienten gezählt wurden. Trotzdem berichtet Pfeifer nicht von einem markantem Anstieg, denn die Krankenhauseinweisungen blieben stabil. Von solchen Patienten, welche in das örtliche Krankenhaus mussten, gab es lediglich 12. Auch betrunkene Patienten nehmen nicht zu, es geht bei der Steigerung hauptsächlich um kleine Verletzungen. Pfeifer führt dies auf das gute Wetter der diesjährigen Kirchweih zurück, denn die hohen Patientenzahlen gab es überwiegend am ersten Wochenende als die Sonne noch ordentliche Temperaturen erzeugte. „Es war einfach nur viel los. Kein Grund für besondere Besorgnis!“, so beruhigt der Bereitschaftsleiter.
Grund zur Freude hatte der Bereitschaftsleiter über die Unterstützung aus seinen Reihen, denn es waren grundsätzlich mehr Einsatzkräfte dabei, als eigentlich benötigt. „Natürlich können nie genug Helfer da sein, trotzdem brauchte ich mir über zu wenige Hände keine Gedanken machen.“, so Pfeifer.
Besonders hat er sich über zwei Kameraden gefreut, welche aus der Ferne angereist sind. So ist ein Kamerad gerade in Dresden beruflich tätig und hat sich extra frei genommen um auf der Gunzenhäuser Kirchweih dabei zu sein. Eine andere Kameradin studiert in Würzburg und war extra wegen diesem Sanitätsdienst angereist. „Genau dieser Zusammenhalt ist in einer ehrenamtlichen Einheit besonders wichtig, ohne diesen wäre das ganze nicht machbar!“, so der begeisterte Leiter.
Unterstützung bekamen sie auch noch vom Jugendrotkreuz, welche Heranwachsende zwischen 16 und 18 Jahren an den Einsatzdienst heranführte. Drei Jugendliche konnten den Sanitätsdienst so hautnah miterleben und auch einiges lernen.
Vor allem, weil die Bereitschaft parallel noch andere Aufgaben zu erledigen hatte, war die Hilfe aus Nah und Fern gerne gesehen. Pünktlich zur Kirchweih gab es im Roten Kreuz einige Fahrzeugverschiebungen, sodass der Terminplan der ehrenamtlichen Sanitäter recht voll war. Und das kurz vor der Kirchweih, an der sowieso sehr viel zu tun ist. Trotzdem konnten die Fahrzeuge und das Material pünktlich zum Beginn des Dienstes einsatzbereit gemacht werden. In den Tagen vor dem Fest auf dem Schießwasen hatten die Fahrzeugbeauftragten alle Hände damit zu tun Rucksäcke einzuräumen, Reparaturen vorzunehmen und Fahrzeuge umzuräumen. Diese Leistung der Kräfte im Hintergrund war, laut Paul Pfeifer, „bewundernswert und außergewöhnlich“.
Parallel zum Sanitätsdienst war auch die Losbude, der sogenannte Glückshafen, wieder auf dem Festplatz zu finden. Auch diese Einrichtung des Roten Kreuzes wurde komplett ehrenamtlich betrieben. Federführend wurde er vom stellvertretenden Bereitschaftsleiter Günter Albrecht organisiert, er leitet auch die Abteilung des Sozialen Dienstes in Gunzenhausen. Betrieben wurde dieser Wagen allerdings von allen Mitgliedern des Roten Kreuzes in Gunzenhausen. Vom Jugendrotkreuz bis zum Fahrdienst haben sich alle Einheiten beteiligt. „Nur wenn alle zusammen helfen ist der Betrieb überhaupt möglich, umso besser, wenn alle zusammen mit anpacken!“, so Albrecht. Der Erlös des Glückshafens kommt natürlich dem Ehrenamt in Gunzenhausen zugute, sodass die Kunden einem guten Zweck beigewohnt haben.
Insgesamt können Pfeifer und Albrecht auf eine Kirchweih zurückblicken, die Arbeitsreich und Kameradschaftlich war. Beide sind zufrieden und freuen sich schon jetzt auf die Kirchweih im kommenden Jahr. Vorausgesetzt, sie werden im Frühjahr wieder im Amt bestätigt.
Text: Paul Pfeifer